Vermahlung
Mühlen sind seit Jahrhunderten der Ort, an dem aus dem Rohstoff Getreide Lebensmittel wie Mehl, Dunst, Schrot und andere Mühlenprodukte werden. Die Müller tragen damit eine große Verantwortung. Schon bei der Annahme der Rohstoffe achten sie auf entsprechende Qualitäten.
Vor der eigentlichen Verarbeitung wird in verschiedenen Schritten gereinigt. Hierzu gibt es viele ausgeklügelte Techniken: Unter anderem helfen Luft, Schwerkraft, Videotechnik und Magnetismus dabei, Steine, Erde, Stroh, Fremdsaaten und Bruchkörner aus dem Naturrohstoff zu entfernen. Die Oberfläche der Körner wird in der anschließenden sogenannten Weißreinigung auch noch durch Bürsten, Scheuern und gegebenenfalls Peelen gesäubert. Das gereinigte Getreide wird dann auf sogenannte Walzenstühle geschickt. Dort wird es aufgebrochen und zerkleinert. Von hier aus geht es in die Plansichter, wo durch viele Siebe die verschiedenen Partien nach Teilchengröße getrennt werden. Die bereits mehlfeinen Partikel werden als Mehl abgezogen, größere Teilchen wie Grieß und Schrot gehen in die nächste Zerkleinerungsstufe zurück zu den Walzenstühlen. Die Abfolge von Mahlen und Sieben heißt Passage. Bis zu 20 Passagen dauert es vom Korn zum Mehl.
Die große Kunst der Müller besteht darin, die verschiedenen Passagenmehle so zu mischen, dass am Ende ein immer gleich gutes Produkt mit gleichbleibenden Eigenschaften herauskommt. Fertiges Mehl verlässt übrigens zum Großteil im Silo-LKW die Mühle. Nur etwa fünf bis sieben Prozent wird in Kleinpackungen für die Endverbraucher abgefüllt.
Welche einzelnen Schritte in der Mühle von der Anlieferung bis zur Ablieferung erledigt werden, demonstrieren in Wort, Bild und Ton unsere interaktiven Poster. Weiterführende Informationen zu Vermahlung, Technik und Qualität gibt es unter www.muehlen.org. Spannende Einblicke geben auch unseren aktuellen Reportagen:
Mühlenreportage aus Westfalen: Weizenmehle für alle Fälle
Mühlenreportage aus Württemberg: Mahlerzeugnisse aus der Region