Eigentlich haben wir es immer schon gewusst. Nudeln machen nicht nur glücklich und satt, sie helfen sogar schlank zu bleiben, wie eine aktuelle Meta-Studie aus Kanada zeigt.
Der Mythos vom Dickmacher Nudeln
Galten Nudeln viele Jahre in der Diätszene als Dickmacher, kommt eine neue Metastudie aus Kanada zu einem anderen Ergebnis. Für die Metastudie wurden 30 Studien mit insgesamt 2500 ProbandInnen analysiert. Die Studie verglich dabei zwei Ernährungsweisen: Die Ernährung der ersten Gruppe basierte auf Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index, einschließlich Nudeln. Die zweite Gruppe nahm Lebensmittel mit hohem glykämischen Index zu sich, verzichtete jedoch auf Nudeln. Der glykämische Index (GI) gibt an, wie schnell der Blutzucker nach einer Mahlzeit steigt. Glucose, die direkt ins Blut geht, liefert den Referenzwert mit 100. Nudeln werden typischerweise aus Hartweizenmehl sowie Wasser und Salz hergestellt. Werden diese bissfest oder wie der Italiener sagt al dente gekocht, ist die enthaltene Stärke weniger gut verfügbar, als bei weich gekochten Nudeln. Spaghetti al dente haben beispielsweise einen glykämischen Index von 45 und zählen damit zu den Lebensmitteln mit niedrigem GI. Der Blutzuckerspiegel nach dem Nudelverzehr steigt somit nur langsam an. Dies bedeutet auch, dass eine solche Mahlzeit lange satt macht. In der Studie zeigte sich, dass der Verzehr von Pasta weder zu einer Gewichtszunahme noch zu einem höheren Körperfettanteil führte. Im Gegenteil, die Analyse belegte sogar eine leichte Gewichtsabnahme in der Gruppe der Nudelverzehrenden.
Verzicht auf Kohlenhydrate ist nachweislich NICHT gesundheitsförderlich
Verschiedene Ernährungstrends der letzten Jahr(zehnt)e, wie die Low- und No-Carb-Diät oder die Steinzeiternährung, propagierten immer wieder den Verzicht auf Kohlenhydrate und damit auf Getreide. Kohlenhydratarme Ernährung wurde als Garant für Gesundheit und Abnehmerfolge angepriesen. Studien zeigen jedoch immer deutlicher, dass diese Pauschalurteile nicht zutreffen und ein vollständiger Verzicht zum Teil sogar negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, denn kohlenhydrathaltige Grundnahrungsmittel wie Getreide, Obst und Gemüse liefern neben Energie auch wertvolle Ballast- und Mineralstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Die Ballaststoffe sorgen beispielsweise für eine gesunde Darmflora, welche wiederum eine Rolle bei der individuellen Verstoffwechselung von Kohlenhydraten spielt.
Lösung: ausgewogene Ernährung mit vielen Vollkornprodukten
Die kanadische Studie untersuchte Nudeln nicht für sich, sondern innerhalb einer ausgewogenen Ernährungsweise. Wie immer wenn es um Gesundheit und Ernährung geht, sind Maß und Qualität entscheidend, pauschalisierende Regeln hingegen wenig hilfreich bis ungesund. Generell sollte darauf geachtet werden, ausreichend Vollkornprodukte zu sich zu nehmen, da sie über einen hohen Ballast-, Mineralstoff- und Vitaminanteil verfügen. Wie die Studie zeigt, schadet bei einer ausgewogenen Ernährung auch der Genuss von Nudeln nicht.
Wenn Ihr jetzt so richtig Lust auf Nudeln bekommen habt, dann schaut doch in unseren Rezeptbereich. Hier findet Ihr zwei Grundrezepte für Nudel- und Spätzle-Teig.
Quellen:
http://bmjopen.bmj.com/content/8/3/e019438
http://www.stmichaelshospital.com/media/detail.php?source=hospital_news/2018/0403
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