Die Hamsterkäufe lassen zwar so langsam nach, aber die Nachfrage nach Mehl und anderen Getreideprodukten ist immer noch hoch. Wie meistern die Müllerinnen und Müller hierzulande die Corona-Krise? Wir haben dazu mit der Heimatsmühle aus dem baden-württembergischen Aalen gesprochen. Auch sie sorgt für #NachschubFürsRegal im Einzelhandel, im Mühlenladen und im Online-Shop. Vielen Menschen, die in den vergangenen Wochen vor leeren Regalen standen, ist bewusst geworden, dass die Lebensmittelversorgung, wie wir sie hierzulande kennen, keine Selbstverständlichkeit ist. Zur Wertschätzung gehört es auch, Lebensmittel nicht zu verschwenden, sie richtig zu lagern und rechtzeitig aufzubrauchen. Wir haben für Euch hilfreiche Tipps und leckere Rezepte zusammengestellt.
Mühlen sorgen trotz Corona für Nachschub fürs Regal
Die Mühlen haben in den letzten Wochen viel geleistet: Wie viele Unternehmen in der Lebensmittelbranche haben sie für #NachschubFürsRegal gesorgt. Auch in der Krise haben die Müllerinnen und Müller sowie viele weitere MitarbeiterInnen in den Mühlen die Menschen mit wichtigen Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Nudeln und den zur Herstellung benötigten Hartweizengrieß sowie Getreideflocken versorgt. Homeoffice in der Lebensmittelproduktion? Fehlanzeige. Wie sie die herausfordernde Situation meistern, berichten Euch die Müller aus erster Hand auf unserer Seite muehlen.org.
Hohe Nachfrage nach Mehl auch in Mühlenläden und Online-Shops
Nicht nur vonseiten des Einzelhandels, auch in den Mühlenläden und in den Online-Shops war die erhöhte Nachfrage nach Mehl und anderen Getreideprodukten deutlich spürbar. Daniela Eßer von der Heimatsmühle gibt einen Einblick in die Situation der vergangenen Wochen:
„Auch hinter der Heimatsmühle im baden-württembergischen Aalen liegen turbulente Zeiten. Die Nachfrage vor allem nach Mehl, aber auch anderen Nahrungsmitteln wie Nudeln, Müslis, Reis und Flocken war über Wochen extrem hoch.
Im Mühlenladen wurde alles dafür getan, den Kunden ein möglichst vollständiges Sortiment bieten zu können. Und natürlich haben wir Zugangsregelungen finden müssen, um die Gesundheit der Kunden und Mitarbeiterinnen zu schützen. Das hat von Anfang an sehr gut funktioniert, unsere Kunden haben alle Maßnahmen geduldig mitgetragen, auch wenn sie einmal länger auf Einlass warten mussten.
Ähnliches gibt es von unserem Onlineshop zu vermelden: Aus ganz Deutschland gingen Bestellungen ein, natürlich hauptsächlich für Mehl. Es waren viele Sonderschichten nötig, um alle Kunden zeitnah mit ihren Paketen beliefern zu können. Viele dankbare und freundliche Reaktionen sind für uns Motivation, die anspruchsvollen Herausforderungen zu meistern.“
Lebensmittelverschwendung vermeiden – auch in Corona-Zeiten
Die hohe Nachfrage hat die Heimatsmühle dazu veranlasst, das Thema der richtigen Vorratshaltung breit zu kommunizieren. Im Mühlenladen und in den Versand-Paketen finden die KundInnen Informationen zur richtigen Lagerung von Mehl sowie viele Rezepttipps. Letztere werden fast täglich auf der Website aktualisiert und auch auf Facebook finden sich kulinarische Inspirationen. Über die Handelspartner bekommen die KundInnen direkt beim Einkauf diese Tipps mit an die Hand.
Das Thema Lebensmittelverschwendung ist hoch aktuell – in Zeiten von Corona noch mehr, denn die Krise hat vermeintlich Selbstverständliches ins Wanken gebracht. Im Schnitt wirft jede/r BundesbürgerIn pro Jahr 75 Kilogramm Lebensmittel weg, so die Berechnungen des Thünen-Instituts. Und diese Zahl soll trotz Corona und Hamsterkäufen nicht weiter steigen, sondern sinken! Darauf macht nicht nur die Heimatsmühle aufmerksam: Zum Tag der Lebensmittelverschwendung am 2. Mai hat auch Bundesernährungsministerin Julia Klöckner zum sorgsamen Umgang und zur Wertschätzung von Lebensmitteln aufgerufen.
Mehl und Getreideprodukte richtig lagern – Lebensmittelverschwendung vermeiden
Lebensmittelverschwendung lässt sich mit der richtigen Lagerung vermeiden. Die meisten Getreideprodukte lassen sich in der Regel gut aufbewahren, trotzdem gibt es einige grundlegende Tipps zu berücksichtigen:
- Kühl (unter 20°C), trocken, dunkel und ohne Bodenkontakt lagern.
- Nicht im Kühlschrank aufbewahren!
Am besten lässt sich das umsetzen, indem man Getreideprodukte in ein gut schließendes Gefäß, wie z.B. eine Vorratsdose, füllt. Sie schützt nicht nur vor Feuchtigkeit und unerwünschten Vorratsschädlingen, sondern auch vor Fremdgerüchen. Dabei solltet Ihr alte und neue Produkte im Vorratsbehältnis nicht mischen, sondern erst die alten Vorräte vollständig aufbrauchen.
Tipps zur Mindesthaltbarkeit von Getreideprodukten
- Vollkornprodukte sind fettreicher und werden leicht ranzig, am besten innerhalb von 6 bis 9 Monaten aufbrauchen!
- Helle Mehle, Dunst, Grieß sowie Getreideflocken lassen sich bis zu einem Jahr lagern.
- Bei Müslis kann die Haltbarkeit kürzer ausfallen, wenn z.B. fettreiche Nüsse enthalten sind.
- Genaue Hinweise zur Haltbarkeit gibt immer das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf der Verpackung!
- Bei Vorräten, die nicht so schnell aufgebraucht werden das MHD auf dem Aufbewahrungsbehältnis notieren.
Und last but not least:
- Kauft bitte immer nur so viel, wie Ihr in absehbarer Zeit auch verbrauchen könnt!
Auf der Seite der Heimatsmühle und in unserem Bereich Aufbewahrung findet Ihr weitere Hinweise und Tipps zur Lagerung von Mehl und anderen Getreideprodukten.
Abwechslungsreiche Rezepte mit Mehl, Nudeln und Flocken
Getreideprodukte sind wahre Allrounder für jede Mahlzeit: Brot und Brötchen eignen sich für eine herzhafte Brotzeit, Spätzle und Nudeln als Beilagen oder Hauptgerichte in Kombination mit Gemüse, Fisch oder Fleisch; Flädle und Grießknödel peppen Suppen auf; Quiches, Tartes und Strudel lassen sich gut im Kühlschrank aufbewahren und eignen sich als schnelles Mittagessen am nächsten Tag. Wer es zwischendurch mal süß mag, kann etwa mit Grieß und Obst einen Auflauf oder mit Mehl Pfann- bzw. Eierkuchen zubereiten. Mit Flocken lassen sich viele Frühstücksvariationen zubereiten, wie Hafer- bzw. Getreidebrei, Overnight Oats, Crumble oder Müsli. Stichwort Lebensmittelverschwendung vermeiden: Altes Brot eignet sich für Knödel und Arme Ritter oder als Croutons als Salatbeilage.
Es gibt also genügend Möglichkeiten, abwechslungsreiche Mahlzeiten mit den gut gelagerten Produkten zu kreieren. Wie wäre es z.B. mit:
- Roggen-Bauernbrot mit Sauerteig
- Dinnete – eine schwäbische Pizza-Variante
- Tomaten-Quiche
- Klassischer Hefezopf
Viel Spaß beim Kochen und Backen wünschen Euch
Anne & Henriette von Mein Mehl
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